Mobile Treppenhilfe

Bei den mobilen Treppenhilfe / Treppensteigvorrichtungen unterscheidet man grundsätzlich zwischen den Treppensteigern und den Treppenraupen.

Treppenhilfe 1: Treppensteiger

Treppensteiger, auch Treppensteiggeräte genannt, sind Transportmittel, die in der Lage sind, Lasten über Treppen zu transportieren. Dazu benutzen sie Räder oder Raupensysteme. Je nach Hersteller und System sind die Räder unterschiedlich angeordnet. Die Anordnung der Räder hilft, die Lasten leichter zu transportieren. Mit elektrischer Antriebsvorrichtung kann der Kraftaufwand dafür noch erheblich vermindert werden.

Mobile Treppensteiger bzw. der eigentlich Steigmechanismus werden je nach Hersteller und Bauart mit wenigen Handgriffen unter den Rollstuhl montiert. Für diese Art Steighilfe ist immer eine zweite Person erforderlich, die den Rollstuhl mitsamt seinem Fahrer die Treppe hoch- bzw. herunterbugsiert. Es gibt auch elektrische Treppensteiger, die das Hoch- und Herunterfahren für die Hilfsperson enorm erleichtern, da sie nicht mehr so viel Kraft aufwenden müssen. Das Radsteigesystem wird hier von einem Elektromotor angetrieben, der von einem Akku gespeist wird. So können Stufen bis zu einer Höhe von etwa 25 cm überwunden werden. Darüber hinaus sind auch Elektrorollstühle mit einem integrierten Treppensteigantrieb erhältlich. Hier kann der Rollstuhlfahrer selbst und ohne weitere Hilfe gerade laufende Treppen bewältigen.

Der große Vorteil dieser Steigsysteme ist, dass sie problemlos transportiert werden können und jederzeit variabel auf allen zu bewältigenden Treppen einsetzbar sind. Es sind hierfür keine Umbauten oder Installationen notwendig. Insofern sind die mobilen Treppensteiger vor allem für Bewohner von Mietwohnungen empfehlenswert, da hier selten große bauliche Veränderungen (und ein Treppenlift ist eine solche Veränderung!) vorgenommen werden dürfen. Treppensteiger sind sehr wendig und auch in der Lage, Kurven zu fahren. Zudem sind sie preiswerter als fest installierte Treppenlifte. Nachteilig wirkt sich jedoch aus, dass man bis auf wenige Ausnahmen meist eine zweite Person benötigt, die bei der Bewältigung der Treppe behilflich ist.

Treppenhilfe 2: Treppenraupe

Treppenraupen nehmen einen Rollstuhl sozusagen Huckepack. Sie erinnern in ihrem unteren Aufbau an einen Panzer: ein Gestell, auf das der Rollstuhl aufgesetzt wird, wird bewegt von zwei Ketten, die durch eine Batterie angetrieben werden. Je nach Hersteller gibt es verschiedene Arten von Raupen, die einen unterschiedlichen Grad an Freiheit für den Rollstuhlfahrer zulassen. Bei Basismodellen ist beispielsweise noch eine zweite Person notwendig, die den „aufgebockten“ Rollstuhl führt. Sie muss dafür keine Kraft aufwenden, sie „lenkt“ lediglich. Aber keine Sorge: auch wenn die Begleitperson den Rollstuhl verlässt oder loslässt, bleibt die Raupe trotzdem aufgrund ihrer Bauweise sicher stehen. Selbstfahrer-Varianten ermöglichen es dem Rollstuhlfahrer, ohne weitere Hilfe, gerade Treppen mit einer Steigung bis etwa 40° zu meistern. Die Funktionen ergeben sich durch Einziehen und Ausfahren unter den adaptierten Rollstuhl. Beinahe jeder Rollstuhl kann an Selbstfahrsysteme angepasst werden. Eine weitere Variante der Treppenraupe ist der Treppentrans: hier nimmt der Gehbehinderte in einem Sitz auf einem Raupensystem Platz und lässt sich die Treppe hinunter fahren. Auch für Treppenraupen gelten die Vor- und Nachteile der mobilen Treppensteiger. Zudem kann man sie nur auf gerade Treppen nutzen.

Treppenraupen sind für jede Art von Rollstuhl einsetzbar. Der Rollstuhl muss lediglich mit verstellbaren Halterungen ausgerüstet werden. Der Raupenantrieb wird auch hier von einem Elektromotor angetrieben. Die Raupenketten bestehen in der Regel aus Hartgummi. Die relativ starre Konstruktion von Treppenraupen vermittelt vielen Rollstuhlfahrern ein sicheres Gefühl beim Treppen überwinden.